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Hackt Facebook seine Nutzer?

Netzblick 1/2018

In Zeiten der Digitalisierung haben unsere Wohnungen viele Augen und Ohren. Sie sind in den Lautsprechern unserer Smartphones und Stereoboxen versteckt und wir kommunizieren mit ihnen. Wir wissen nicht, ob die vielen vernetzten Mikrophone und Kameras unbemerkt über das Netz aktiviert werden und uns ausspionieren.

Das ist eine gruselige Vorstellung, aber technisch möglich, wenn man sich in unsere Datenverbindungen hackt und Kameras aktiviert. Hacker sind keine Hexer. Sie analysieren nüchtern Schwachstellen in technischen Systemen. Sobald eine identifiziert ist, kann man dort eindringen.

Sean Parker, ein ehemaliger Facebook-Chef, hat erklärt, dass auch Facebook hackt und zwar unsere Köpfe. Die Gründerväter der Sozialen Netzwerke habe die Frage beschäftigt, wie man möglichst viel Zeit und Aufmerksamkeit der Nutzer bekomme. Dazu müsse man ihnen ab und zu einen Dopamin-Kick verabreichen. Das Hormon werde nämlich ausgeschüttet, wenn ein anderer Nutzer auf  Posts reagiert. So würden Nutzer animiert, mehr zu kommunizieren. Das sei nichts anderes als ein Kreislauf sozialer Bestätigung. Man nutze eine Schwäche der menschlichen Psyche aus, wie ein Hacker eine technische Schwachstelle. Die Folgen des Hacks beschrieb der Manager gegenüber einer US-Nachrichtenwebsite so: „Es ändert buchstäblich euren Umgang mit der Gesellschaft und untereinander".

„Es stört wahrscheinlich auf komische Weise Eure Produktivität. Gott allein weiß, was es mit den Gehirnen unserer Kinder macht." Das klingt fast nach Menschenversuchen. Wenn sie Schäden hinterlassen, dann  können wir sie nicht so erkennen, wie die Folgen eines Umweltgifts, das unsere Körper sichtbar schädigt.  Man spürt sie auch nicht, wie einen Kater nachdem man zu heftig ins neue Jahr gefeiert hat. Sie wirken eher wie Röntgenstrahlen, die unsere Körper durchleuchten, aber nicht unsere Gefühle. 

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